Botulinumtoxin Typ A ist ein beliebtes Mittel zur Reduktion unliebsamer Falten wie beispielsweise der Zornesfalt. Durch eine gezielte Lähmung bestimmter Muskeln wird verhindert, dass die Mimik die als störend empfundenen Falten aktiviert. Theoretisch ist die Muskelentspannung auch im Bereich der Lippe möglich. Die weit verbreitete Bezeichnung „Botox-Lippen“ meint jedoch sehr pralle und voluminöse Lippen. Mit Botox® lässt sich den Lippen nicht mehr Fülle verleihen. Stattdessen kommt zur Lippenvergrößerung ein anderer resorbierbarer Wirkstoff zum Einsatz, der einen guten Hebeeffekt besitzt: die Hyaluronsäure.
Die Funktionen der Lippe
Unsere Lippen dienen nicht nur einem ästhetischen Gesamtbild für das Gesicht, sondern sie übernehmen auch wichtige Aufgaben. Da sie besonders sensibel sind, übernehmen sie eine Tast- beziehungsweise Fühlfunktion. Insbesondere Babys und Kleinkinder erkunden ihre Umgebung mithilfe der Lippen. Des Weiteren unterstützen die Lippen die Nahrungsaufnahme. Aufgrund ihrer großen Beweglichkeit helfen sie bei der Positionierung der Speisen im Mund. Zudem haben die Lippen einen starken Anteil an der Kommunikation. Sie ermöglichen die Formung bestimmter Laute. Auch in der nonverbalen Kommunikation sind die Lippen sehr wichtig. Bestimmte mimische Veränderungen signalisieren Freude, Zweifel, Überraschung, Trauer oder Wut.
Schönheitsideal Lippen
Im Verlauf der Geschichte haben sich verschiedene Schönheitsideale geändert. Das Verständnis von Ästhetik und Schönheit ist etwas Dynamisches. Auch das optimale Aussehen der Lippen hat sich gewandelt. Galten in früheren Epochen besonders schmale Lippen als ansehnlich, so symbolisieren heute harmonisch geschwungene und volle Lippen Attraktivität. Durch kosmetische Hilfsmittel kann die Form der Lippen bis zu einem bestimmten Grad verändert, betont und konturiert werden. Auch ein optischer Fülleffekt lässt sich dadurch erzielen. Da die Lippen ein zentrales Merkmal im Gesicht sind, kommt ihnen hinsichtlich der Gesamtästhetik eine große Bedeutung zu. Personen, die von Natur aus schmale Lippen haben und sich ein volleres Erscheinungsbild wünschen, finden in der nichtchirurgischen Lippenvergrößerung eine effektive und schonende Behandlungsmöglichkeit.
Die Lippenvergrößerung mithilfe von Fillern
Wie eingangs bereits angesprochen, erfolgt die nichtchirurgische Lippenvergrößerung nicht wie vielfach angenommen mithilfe von Botulinumtoxin, sondern mit Fillern. Als geeignetes Füllmaterial kommt vor allem Hyaluronsäure infrage. Sie ist ein Stoff, der auch natürlich im menschlichen Körper vorkommt und daher das Risiko für Unverträglichkeiten und Fremdkörperreaktionen wie Allergien praktisch ausschließt. Zudem ist Hyaluronsäure weich, sodass die natürliche Haptik und Optik der Lippen nicht gestört wird.
Bei der Lippenunterspritzung injiziert der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie kleine Mengen des Wirkstoffs direkt unter die Lippenhaut. Auf diese Weise kann er den Bereich harmonisch konturieren. Vor einem übertriebenen oder künstlichen Aussehen müssen Sie sich bei einer Lippenvergrößerung in unserer KASG Ästhetik nicht sorgen: Wir achten darauf, dass Ihre „neuen“ Lippen zu den weiteren Merkmalen und Proportionen Ihres Gesichts passen. Die sogenannten Botox- oder Schlauchboot-Lippen sind kein Ergebnis, das wir mit der Behandlung anstreben. Stattdessen wollen wir Ihnen zu natürlich aussehenden und ästhetischen Lippen verhelfen.
Warum wird Botox® nicht zur Lippenvergrößerung verwendet?
Da der Lippen-Bereich äußerst sensibel und auf seine Beweglichkeit angewiesen ist, kommt Botox® hier nur in seltenen Fällen zum Einsatz. Theoretisch ist ein sogenannter Lip Flip mithilfe von Botox® möglich. Dadurch sollen die Lippen fülliger wirken. Jedoch ist die Beweglichkeit der Lippen essenziell für Mimik, Kommunikation und Nahrungsaufnahme. Eine Lähmung bestimmter Muskeln könnte hierbei zu Funktionseinschränkungen führen. Überdies besitzt Botulinumtoxin keinen Hebe- oder Auffülleffekt. Daher eignen sich Filler besser für die Volumendefinierung.
Bei der Behandlung feiner Lippenfältchen ist es möglich, Botox® zu verwenden. Patienten sollten insbesondere darauf achten, sich einem erfahrenen und speziell ausgebildeten Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie anzuvertrauen. Er besitzt die Kenntnis und Routine, wie viel des Wirkstoffes an welchen Punkten injiziert werden kann, ohne dass größere Risiken bestehen.
Haltbarkeit von Botox® und Fillern
Sowohl Botulinumtoxin als auch Hyaluronsäure werden vom Körper wieder abgebaut. Sie sind resorbierbare Stoffe. Dadurch lässt auch der erzielte Effekt nach einer bestimmten Zeit wieder nach. Je nach Behandlungsart, Wirkstoff, Material und individueller Reaktion des Körpers kann die jeweilige Wirkungsdauer von Person zu Person variieren. Eine Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin hält etwa vier Monate, die Resultate einer Faltenbehandlung mit Fillern bleiben im Durchschnitt sechs bis 12 Monate erhalten. Auch die Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure hält etwa sechs Monate. Wünschen sich die Patienten ein anhaltendes Ergebnis, kann eine erneute Unterspritzung erfolgen, um die Ergebnisse aufzufrischen.