Botulinumtoxin Typ A, besser bekannt unter der Kurzbezeichnung Botox®, ist einer der beliebtesten Wirkstoffe gegen lästige Falten. Neben der Faltenbehandlung wird Botox® unter anderem auch zur Behandlung von übermäßigem Schwitzen, Bruxismus (Zähneknirschen), Kopfschmerzen und Schielen eingesetzt. Trotz dieser zahlreichen Anwendungsgebiete kursieren zum Teil immer noch falsche Annahmen und Mythen über das Medikament Botox®. Mit diesen Mythen wollen wir in diesem Artikel aufräumen. Lesen Sie im Folgenden, welche Mythen es über Botox® gibt und was es mit Botox® tatsächlich auf sich hat.

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1. Botulinumtoxin ist ein gefährliches Nervengift

Der Begriff Botulinumtoxin setzt sich aus den lateinischen Wörtern botulus (Wurst) und toxin (Gift) zusammen. Was es mit der „Wurstvergiftung auf sich hat, können Sie unter anderem hier in unserem anderen Artikel nachlesen. In seiner reinen Form kann Botulinumtoxin tatsächlich sehr gefährlich für den menschlichen Körper sein, da es die Muskelfunktion so stark hemmt, dass dies lebensbedrohliche Folgen haben kann. In der Medizin hingegen ist Botox® ein sicheres Medikament, das in verdünnter Form eingesetzt wird.

Eine Vergiftung oder gefährliche Dosierung ist daher bei sachgemäßer Anwendung nicht möglich. Eine Überdosierung ist bei den sicheren Präparaten in der Medizin praktisch ausgeschlossen. Laut DGBT (Deutsche Gesellschaft für ästhetische Botulinum-Therapie) müsste man, um einen Menschen damit zu vergiften, wahrscheinlich mehr als 3.000 Flaschen des Medikaments trinken.

2. Botox® lähmt Muskeln

Botox® wirkt auf die Muskulatur, aber man darf sich das nicht so vorstellen, dass Botox® die Muskelaktivität einfach ausschaltet. Vielmehr hemmt Botulinumtoxin die Ausschüttung eines bestimmten Botenstoffs: Acetylcholin. Dieser Botenstoff ist unter anderem dafür zuständig, die Reizübertragung von den Nerven auf die Muskeln zu steuern.

Die Injektion von Botox® bewirkt, dass geringere Mengen dieses Botenstoffs ausgeschüttet werden. Dadurch wird eine Muskelentspannung erreicht. Die Stärke der Wirkung ist dosisabhängig. Außerdem wird Botox® wieder abgebaut, sodass die Muskelaktivität nach und nach wieder zunimmt. Botox® lähmt den Muskel also nicht, sondern entspannt ihn vorübergehend.

3. Botox® führt zu einem starren Gesichtsausdruck

Eine übermäßige Behandlung mit Botox® kann die Flexibilität der Mimik einschränken. Dies ist jedoch nicht die Regel. Seriöse Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie legen großen Wert auf ein natürliches Erscheinungsbild, um dem Patienten ein harmonisches Aussehen zu ermöglichen, ohne die individuellen Gesichtszüge zu beeinträchtigen. Mit der Dosierung von Botox®-Präparaten ist dies problemlos möglich. Lediglich eine übertriebene Behandlung mit Botox® kann zu einer starren und unnatürlichen Mimik führen, was in unserer Praxis jedoch nicht der Fall ist. Mit unserer langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der ästhetischen Medizin verhelfen wir Ihnen zu einem natürlichen, verjüngten Aussehen.

4. Botox® macht süchtig

Das Medikament Botox® hat kein physisches Suchtpotenzial. Dass sich Patientinnen und Patienten häufig für eine Wiederholungsbehandlung entscheiden, liegt allein daran, dass sie sich mit dem Ergebnis wohl fühlen und dieses Aussehen beibehalten möchten. Da die Wirkung von Botox® nach einigen Monaten nachlässt, sind regelmäßige Behandlungen notwendig, um diesen Wunsch zu erfüllen.

Das bedeutet aber nicht, dass man nach der ersten Behandlung mit Botox® nie wieder damit aufhören kann oder darf. Die Behandlung kann jederzeit beendet oder unterbrochen werden, ohne dass Entzugserscheinungen oder andere negative Auswirkungen auftreten.

Theoretisch ist es möglich, dass Patientinnen und Patienten eine Art „Schönheitssucht“ entwickeln, weil sie ihre Jugendlichkeit um jeden Preis erhalten wollen – dies hat aber nichts mit dem Wirkstoff Botox® selbst zu tun. Seriöse Fachärztinnen und Fachärzte klären umfassend auf und raten auch von einer Behandlung ab, wenn sie eine solche Entwicklung feststellen.

5. Botox® betäubt das Gesicht

Botox® gilt als Nervengift beziehungsweise beeinträchtigt es die Informationsübertragung von den Nerven zu den Muskeln. Dies führt bei manchen Menschen zu der Befürchtung, dass die Behandlung zu einem Taubheitsgefühl im Gesicht führen könnte. Diese Angst können wir Ihnen gleich nehmen, denn auch das ist ein Mythos. Die Nervenzellen in der obersten Hautschicht, die für das Gefühl verantwortlich sind, sind von der Injektion nicht betroffen und werden daher auch nicht beeinflusst. Nach einer Botox®-Behandlung fühlt sich das Gesicht ganz normal an.

6. Botox® „wandert“ durch den Körper und kann somit auch Leberschäden verursachen

Ein weiteres Vorurteil besagt, dass sich Botox® im Körper verteilt und dadurch auch die Leber schädigen kann. Botox® wirkt jedoch nur lokal an der Stelle, an der es injiziert wird. Es gelangt nicht in den Körperkreislauf und kann daher keine Leberschäden verursachen. Die lokale Wirkung von Botox® ist auch nicht dauerhaft, der Körper baut den Wirkstoff wieder ab. Seit mehr als 30 Jahren wird Botox® als sicheres Mittel gegen störende Mimikfalten eingesetzt.

7. Hyaluron ist die bessere Alternative zu Botox®

Botox® und Hyaluronsäure sind zwei Mittel, die bei unerwünschten Falten eingesetzt werden können, um eine natürliche Verjüngung zu bewirken. Hyaluronsäure ist eine körpereigene Substanz, die sehr gut verträglich ist. Ist Hyaluronsäure deshalb die bessere Alternative zu Botox®?

Nein, das kann man so nicht sagen, denn beide Wirkstoffe haben ihre eigenen Anwendungsgebiete. Botulinumtoxin hilft bei mimischen, dynamischen Falten, die durch Bewegungen der Gesichtsmuskulatur entstehen. Hyaluronsäure hingegen wird bei schwerkraftbedingten und vor allem tiefen Falten eingesetzt, da sie eine sehr gute Hebekraft besitzt und die Falten von innen aufpolstern kann. Außerdem ist es möglich, bestimmten Partien wie Wangen, Lippen, Kinn oder Kiefer gezielt Volumen und Fülle zu verleihen. Botox® und Hyaluron sind also keine Alternativen zueinander, sondern können auf Wunsch miteinander kombiniert werden, um dem Gesicht einen natürlichen und schönen Ausdruck zu verleihen.

letzte Aktualisierung: 31.07.2024