Botulinumtoxin (Botox®) ist ein effektiver und beliebter Wirkstoff, wenn es um die Behandlung störender mimischer (dynamischer) Falten geht. Zu den mimischen Falten gehören beispielsweise Stirnfalten und Falten neben den Augen (z. B. „Krähenfüße“). Sie entstehen, wenn die Muskeln im Gesicht angespannt werden und sich die Haut dadurch zusammendrückt. Mit jugendlicher Spannkraft ist die Haut in der Lage, diese Falten wieder zu glätten, sobald die Bewegung wieder nachlässt, also die Muskeln entspannen. Mit der Zeit bleiben die störenden mimischen Falten aber auch im entspannten Zustand sichtbar. Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit der Botox®-Behandlung anzufangen? Ist es sinnvoll, Botox® präventiv einzusetzen?

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Wie funktioniert die Behandlung mit Botox®?

Zur Faltenbehandlung wird Botox® mithilfe einer feinen Kanüle in den entsprechenden Bereich gespritzt, in dem sich der Muskel befindet, der für die Bildung der störenden Falten verantwortlich ist. Botulinumtoxin hemmt die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der die Informationen von den Nerven auf die Muskeln überträgt. Dadurch erhält der Muskel nicht mehr den Reiz, sich zusammenzuziehen, sondern entspannt sich. Infolgedessen wird auch die störende mimische Falte nicht mehr gebildet.

Die Unterspritzung dauert meist nur einige Minuten und findet ambulant in der Praxis statt. Innerhalb von etwa zwei Wochen entfaltet Botox® seine Wirkung und führt nach und nach dazu, dass sich der gewünschte Bereich entspannt und glättet. Da Botox® wieder vom Körper abgebaut wird, lässt auch die Wirkung nach. Wie lange der Effekt anhält, ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt auch von der Region und der Dosis bei der Behandlung ab. Durchschnittlich sind es etwa drei bis fünf Monate.

Wann entstehen mimische Falten?

Hautalterung und Faltenbildung sind individuelle Themen. Etwa mit Mitte 20 lässt die körpereigene Bildung von Hyaluronsäure und Kollagen ab, sodass das straffende Kollagengerüst und das jugendliche Volumen langsam abnehmen. Wann genau die ersten Alterungserscheinungen sichtbar werden und wie schnell die Haut letztendlich alter, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die genetische Veranlagung und der persönliche Lebensstil haben ebenfalls Einfluss auf die Hautalterung.

Bei manchen Menschen sind bereits Ende 20, Anfang 30 erste Falten zu sehen, bei anderen treten sie erst mit 40 und später sichtbar auf. Bei mimischen Falten ist es außerdem so, dass sie zunächst nur aktiviert werden, wenn der Muskel angespannt wird. Erst später, wenn die Haut weniger Spannkraft besitzt und sich die Falten vertiefen, sind sie auch sichtbar, wenn das Gesicht entspannt ist.

Botox® – immer eine individuelle Entscheidung

Wann eine Botox®-Behandlung erfolgen soll, ist immer eine individuelle Entscheidung. Sie hängt davon ab, wann und wie die Hautalterung verläuft. Außerdem kommt es darauf an, ob die Betroffenen die Falten als störend empfinden und diese behandeln lassen möchten – nicht jede Falte ist sogleich ein „Störfaktor“. Durchschnittlich sind Patientinnen und Patienten zwischen 35 und 50 Jahren, wenn sie sich für Botox® entscheiden. Eine frühe Botox®-Behandlung ist aber ebenfalls möglich. Wird der Muskel frühzeitig entspannt, wird der Bildung mimischer Falten entgegengewirkt – es handelt sich also um eine präventive Maßnahme.

In jedem Fall wird vorab durch einen erfahrenen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie eingehend untersucht, ob eine Behandlung mit Botox® im individuellen Fall machbar und sinnvoll ist. In der KASG Ästhetik klärt Dr. med. Loos Sie umfassend zu den Möglichkeiten auf und stellt mit Ihnen den optimalen Behandlungsplan zusammen.

Vorteile einer frühen Botox®-Behandlung

  • Verzögerung der Faltenbildung: Da der Muskel nicht kontrahieren kann, wird die Haut erst gar nicht „in Falten gelegt“.
  • Langfristiger Effekt: Ausgeprägten Falten wird durch die frühe Anwendung entgegengewirkt, sodass meist eine weniger intensive Faltenbehandlung notwendig ist und ein langfristiger Effekt erzielt wird.
  • Geringere Dosis: Bei der präventiven Botox®-Behandlung werden meist nur geringe Mengen des Wirkstoffs benötigt.

 

Mögliche Nachteile einer frühen Botox®-Behandlung

  • Risiken: Zwar ist Botox® eine vergleichsweise risikoarme Behandlung, Komplikationen oder Nebenwirkungen können aber nie vollständig ausgeschlossen werden.
  • „Abhängigkeit“: Ein früher Start mit Botox® kann dazu beitragen, dass Personen mit ästhetischen Behandlungen beginnen, bevor es überhaupt notwendig ist und immer mehr vornehmen lassen. Hierbei ist natürlich auch die Verantwortung und Aufklärung des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen wichtig – seriöse Ärzte besprechen die Motivation der Patient:innen und klären sie eingehend auf; und raten bei einer „falschen“ Motivation oder unrealistischen Vorstellung ebenso von einer Behandlung ab.
  • Kosten: Botox® muss für ein anhaltendes Ergebnis in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden. Bei einer frühen Botox®-Behandlung summieren sich die Kosten mit der Zeit. Darauf sollten sich Patient:innen einstellen.
  • Keine Verbesserung der Hautqualität: Botox® wirkt nur auf die Muskeln ein. Nachlassende Elastizität und Rückgang von Volumen werden dadurch nicht behandelt, sind aber ebenfalls entscheidende Punkte bei der Hautalterung. Botox® kann weder den Alterungsprozess aufhalten, noch ist es das Mittel gegen alle Veränderungen, die mit der Zeit eintreten können. Es kann demnach sein, dass weitere ästhetische Behandlungen für ein harmonisches Äußeres notwendig werden (z. B. Hyaluronsäure).

Fazit: Für wen ist eine frühe Behandlung mit Botox® sinnvoll

Eine frühzeitige Botox®-Behandlung kann eine effektive Methode zur Prävention mimischer Falten sein, sollte aber mit Bedacht und in Maßen eingesetzt werden. Es ist wichtig, einen erfahrenen Facharzt für ästhetische Behandlungen zu konsultieren und sich ausführlich beraten zu lassen. Außerdem ist es entscheidend, weitere Anti-Aging-Methoden wie Sonnenschutz, Hautpflege und gesunde Ernährung nicht zu vernachlässigen, da die Hautalterung weiterhin durch die bekannten Faktoren (z. B. UV-Strahlung, Rauchen) beeinflusst wird.

Eine frühzeitige Botox®-Behandlung kann sich unter anderem für Menschen anbieten, die zu mimischen Falten neigen, eine ausgeprägte Mimik besitzen, Wert auf eine sanfte Behandlung legen und regelmäßige Wiederholungen von Behandlungen nicht scheuen. Vorab wird immer individuell untersucht und besprochen, ob Sie ein geeigneter Kandidat für eine Botox®-Behandlung sind oder welche Alternativen bestehen. Dr. med. Loos wird Ihnen alles zur Behandlung erläutern und auch mit Ihnen besprechen, ob eine frühe Botox®-Behandlung sinnvoll ist oder was dagegenspricht.

letzte Aktualisierung: 18.2.2025